Rot? Wirklich?
Ich hatte nie den Mut, ein monochromes rotes Bild zu malen, bis...
Ende 2023 reiste ich nach Namibia und besuchte Windhuk, Swakopmund und Sossusvlei entlang der Skelettküste zum Etosha Nationalpark. Stundenlange Fahrten durch die Wildnis und da ist nichts.
Allerdings ist dieses "Nichts" extrem abwechslungsreich und absolut faszinierend. Am meisten beeindruckt war ich jedoch von der Kalahari und der Namib-Wüste.
Wer einmal in der Kalahari war, wird ihre Farben nie vergessen. Der tiefrote Sand, die endlose Weite und die blutroten Sonnenuntergänge haben sich für immer in mein Gedächtnis eingebrannt.
Das Narrativ von Betongelb
Zugegeben, die Titel der einzelnen Gemälde dieser Serie muten etwas seltsam an: Nice Little Things Happen, Nice Big Things Follow, Nice Strong Things Continue.
Als abstrakte Malerin plane ich nicht, was ich male, sondern vertraue einfach meiner Intuition. Aber manchmal stecke ich fest, und meine Pinselstriche bringen nichts hervor. Was man dagegen tun kann: Schichten, übermalen, liegen lassen und Tage später weitermachen.
Haben Sie sich jemals gefragt, wie ich die Titel für meine Bilder auswähle?
Wenn ich mit dem Malen beginne, denke ich an Farben und Farb-kombinationen. Normalerweise geben mir die ersten zwei oder drei Schichten eine Vorstellung davon, wie es weitergeht. Manchmal funktioniert es, manchmal leider nicht ... wie bei diesem Gemälde.
In dem Fall heißt das Zauberwort: übermalen!
Beim ersten Übermalen der Leinwand fand ich mein Vertrauen in die Farben wieder, aber leider war die Komposition unspektakulär langweilig. Ich habe noch einmal übermalt und eine schöne Komposition geschaffen, die aber leider durch die Kombination der Farben "gekillt" wurde. Als ich das nächste Mal übermalte, sahen die Farben und Formen gut aus, aber die Malerei war so trivial wie Kaufhausware. Das bedeutete eine weitere Übermalung!
Et voilà, das Gemälde hat sich zu einer wunderbar lebendigen Kombination aus Farben, Formen und Kanten entwickelt. Es erhob
sich wie ein Phönix aus der Asche.